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Galgenen
27.03.2022

Sich freiwillig ins Zeug legen für den Bergwald

In Galgenen sollen, wie hier im Bild, junge Bäume gepflanzt werden.
In Galgenen sollen, wie hier im Bild, junge Bäume gepflanzt werden. Bild: zvg
In Galgenen finden nach Ostern zwei Einsatzwochen des Bergwaldprojekts statt. Es soll für die vom Hagel getroffenen und nun gefällten Bäume Ersatz geschaffen werden.

Ende Juli letzten Jahres erwischte ein Hagelzug das Berggebiet von Altendorf und Galgenen schwer. Er richtete im Schutzwald so massive Schäden an, dass grössere Flächen abgeholzt werden mussten. Allein in Galgenen ist eine Fläche von rund 17 Hektaren betroffen.

Bäume pflanzen und schützen

In den beiden Wochen nach Ostern, vom 17. bis 23. April und vom 24. bis 30. April organisiert das Bergwaldprojekt Arbeitseinsätze mit Freiwilligen in Galgenen. Man kennt diese vor 35 Jahren gegründete Organisation in unserer Region von den im Sommer wiederkehrend angebotenen Wochen im Wägital. In Trin GR zu Hause, bietet das Bergwaldprojekt Arbeitswochen fast im ganzen Schweizer Alpenraum an.

«In Galgenen werden wir vor allem Bäume pflanzen und Wildverbiss- Schutzmassnahmen treffen», sagt Dunja L. Meyer, beim Bergwaldprojekt für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Es können aber auch andere Arbeiten wie das Räumen von abgeholzten Flächen oder der Wegebau durchgeführt werden. «Es soll vorderhand ein Teil der Fläche aufgeforstet werden, später planen wir, mit Schulklassen und Firmen Einsätze zu machen.»

Vielfalt bei der Baum-Wahl

Total rund 5000 Bäume sollen auf die 17 Hektaren verteilt werden. Rund die Hälfte der Bäumchen werden aus wirtschaftlichen Gründen Fichten sein. Für sie muss kein Verbissschutz erstellt werden. Ihre Zweige bestehen aus rauen Nadeln, die vom Wild nicht abgefressen werden. Für die zweite Hälfte der Bäume sind Laubhölzer wie Linde, Eiche, Birke und Walnuss vorgesehen sowie Eibe, Douglasie und Mammutbaum.

«Die Durchmischung ist sehr wichtig. Wir wollen eine grosse Vielfalt, damit der Wald möglichst gut mit dem Klimawandel klarkommt, mit Trockenheit und Stürmen», sagt Meyer. Die gepflanzten Bäume seien jedoch nur eine Notmassnahme, wo möglich werde die Naturverjüngung gefördert, weil dann die Samen des Standorts selber zum Zug kämen.

Wald mit Schutzfunktion

Der Einsatz in Galgenen sei speziell, weil es relativ nahe am Ballungsraum Zürich liege und deshalb gut erreichbar sei. Die Wochen werden von erfahrenen Projektleitern geführt und von den lokalen Forstbehörden fachlich begleitet. «Manchen Leuten ist gar nicht bewusst, wie wichtig die Schutzfunktion des Waldes ist», sagt Dunja L. Meyer. Dies könne sich in einem Bergwaldprojekt-Einsatz ändern.

Bergwaldprojekt-Einsatz 

Nach dem Motto: «Man kann auch in der Nähe Neues entdecken», sind auch Männer und Frauen aus der Region zum Bergwaldprojekt in Galgenen vom 17. bis 23. oder vom 24. bis 30. April eingeladen. Der Arbeitseinsatz wird mit Kost und Logis entschädigt. Unterkunft ist das Skihaus Ruchweid.

Anmeldung und Projektbeschrieb auf: www.bergwaldprojekt.ch 

Urs Attinger, Redaktion March24 & Höfe24