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Altendorf
23.03.2022
06.05.2022 15:38 Uhr

Theatergruppe Altendorf streitet auf der Bühne

Am Freitag hebt sich der Vorhang für das Stück «der Vorname», gespielt von der Theatergruppe Altendorf.
Am Freitag hebt sich der Vorhang für das Stück «der Vorname», gespielt von der Theatergruppe Altendorf. Bild: Gert Kraft
Am Freitag fällt der Startschuss für das Stück «Der Vorname», das die Theatergruppe Altendorf an sechs Abenden im Dorfgaden Altendorf aufführt. Aufgrund der schwierigen Coronalage mussten die Schauspielerinnen und Schauspieler lange darauf warten.

«Das muss schneller gehen. Tempo!», hält Sharon Cantieni-Verda, Präsidentin der Theatergruppe Altendorf, die Gruppe an. Die fünf Schauspieler stehen im Kreis und halten sich alle an einem roten Seil fest. Sie improvisieren die zu spielenden Szenen. Dabei geht es Schlag auf Schlag. «Bei der Übung geht es darum, durch das Seilziehen die Dynamik spürbar werden zu lassen», erklärt Cantieni später. Sie helfe den Spielenden, nach einem langen Arbeitstag aus dem und in den Körper zu finden.   

Gesellschaftskritische Komödie

Ursprünglich hätte «Der Vorname» im letzten Jahr aufgeführt werden sollen. Aus bekannten Gründen war dies nicht möglich. Dadurch hatte die Theatergruppe mehr Zeit zum Üben und zur Rollenfindung. Es gibt aber auch Nachteile: «Da der Zeitdruck fehlte, wurde die Motivation etwas gedrosselt », gesteht Cantieni. Ausserdem bedeuteten die vielen Proben einen grossen Aufwand für die Laienschauspielerinnen und -schauspieler.  Zusammen mit Simone Steiger, Marco Trevisan, Sven Faubel und Horst Warasch wird Petra Zurfluh die gesellschaftskritische Komödie nun endlich aufs Parkett bringen können. Die Premiere am Freitag ist beinahe ausverkauft Š, und auch für die weiteren Aufführungen sind nur noch wenige Tickets erhältlich.

Nahbares Familienthema

Das Stück ist sprachlich clever und witzig, oŠftmals ironisch, und aufgrund des Familienthemas nahbar. Die Geschichte ist dabei sehr simpel: Als der Bruder der Gastgeberin preisgibt, wie er seinen Sohn nennen möchte, entsteht eine Diskussion, die immer stürmischer wird, bis sie schliesslich eskaliert. Als dann noch ein lange gehütetes Geheimnis gelüŠet wird, artet der Familienstreit aus. «Ich finde das Stück sehr reizvoll, weil es Alltägliches thematisiert und sowohl leise als auch laute Töne anschlägt», begründet Cantieni ihre Wahl. Die Dialoge bleiben nicht an der Oberfläche, sondern bringen bei aller Komik die Abgründe der Figuren hervor.

Nicht zu viel vorgeben

Fokus dieser Probe sind Dynamik und Haltung. Immer mal wieder muss Cantieni die Szene unterbrechen und die Schauspieler daran erinnern, «Dynamik, Tempo und deutliches Sprechen » zu beachten. «Für die Zuschauer bleibt es nur spannend, wenn sich der Rhythmus ändert und das Spiel authentisch ist», erklärt sie. Nach und nach gelingt es den fünf Spielenden immer besser, das Verlangte abzurufen und umzusetzen. Zu viel möchte Cantieni aber nicht vorgeben. «Ich bin keine Regisseurin, die jedes Detail bestimmt. Es ist mir wichtig, dass die Spielenden bei der Entwicklung ihrer Rolle frei sind, sie erforschen und mosaikartig aufbauen. Aber jetzt kurz vor der Premiere muss ich die Zügel wieder in die Hand nehmen», sagt sie bestimmt. Mit Erfolg, wie die Probe zeigte. Jetzt dürfen die Spielenden am kommenden Freitag endlich die Bühne betreten und dem Publikum zeigen, was sie gelernt haben.

Anouk Arbenz, Redaktion March24 & Höfe24