Eine weibliche Zuchtfamilie stellen zu können, ist etwas vom Schönsten in der Laufbahn eines Viehzüchters. Es zeugt nämlich nicht nur von kurzzeitigem Erfolg, sondern versinnbildlicht eben auch die jahrelangen Bemühungen des Landwirts. Zugegeben, ein bisschen Glück gehört dazu. Denn schliesslich müssen zuerst einmal weibliche Nachkommen geboren werden – und gesund bleiben (siehe unten). Deshalb hat längst nicht jeder Landwirt das Glück, eine Zuchtfamilie stellen zu können. Umso grösser jeweils die Freude – und der Züchterstolz.
Zunehmende Tendenz an Zuchtfamilienschau
Wie die von Braunvieh Schweiz publizierte Liste der Zuchtfamilienschauen zeigt, stellen in March und Höfen im Vergleich mit 2018 (4 LW/ 6 ZF) und 2019 (4 LW/ 6 ZF) deutlich mehr Landwirte, mehr Familien zur Schau. Weil die Teilnahme an den Zuchtfamilienschauen bereits 2021 auf sieben Landwirte und zehn Zuchtfamilien angestiegen ist, könnte man sogar von einer leicht zunehmenden Tendenz sprechen. In diesem Jahr sind es mit acht Landwirten und 13 Zuchtfamilien bereits doppelt so viele als 2018 und 2019.
Tendenz hält offenbar nicht an
Der Tuggner Landwirt Fredi Diethelm ist Vizepräsident des kantonalen Viehzuchtverbands. Er empfindet die Zunahme an Zuchtfamilien als eine schöne Tendenz. Dass dies in den nächsten Jahren anhält, bezweifelt er. «Viele Landwirte haben ihre Schauen in den letzten beiden Jahren verschoben», weiss er. Einerseits, weil coronabedingt im Jahr 2020 nichts stattfinden durfte, andererseits weil 2021 ohne Zuschauer geplant wurde – und weil vereinzelt auch nicht alle Kühe bereit waren.