Einen geliebten Menschen zu verlieren ist für jeden, den es betrifft, sehr schmerzhaft. Doch noch viel schlimmer muss es sein, wenn man sich von eben diesem Liebsten nicht verabschieden kann. Dann zum Beispiel, wenn sie völlig unerwartet nicht mehr nach Hause zurückkehren und fortan vermisst werden.
Im Kanton Schwyz werden aktuell 39 Personen vermisst. «Bei den Vermissten handelt es sich einerseits um Personen, die hier gewohnt haben, andererseits aber auch um Touristen, die sich zum Zeitpunkt ihres Verschwindens in unserem Kanton aufgehalten haben», erklärt Polizeisprecher David Mynall. In den meisten dieser Fälle wird nicht öffentlich nach den Personen gesucht.
Nur zwei öffentliche Vermisstmeldungen
Aktuell sind denn auch nur zwei Vermisstmeldungen auf der Homepage der Kantonspolizei aufgeschaltet. Es sind dies die in Brunnen vermisste 28-jährige Eritreerin Saida Ahmed und der in Ried-Muotathal vermisste 72-jährige Wanderer Aellen Jakob. Beide verschwanden im Jahr 2014. Die älteste noch immer offene Vermisstenanzeige stammt laut Mynall übrigens aus dem Jahr 1939.
«Weil die damals in jungem Alter verschwundene Person nie gefunden wurde, bleibt sie bei uns weiter unter den Vermissten gespeichert.» Es könne ja sein, dass eines Tages sterbliche Überreste von ihr gefunden werden und der Fall geschlossen werden kann.
Die meisten Vermissten sind einfach so «verschwunden»
Wie ein detaillierter Blick auf die offenen Vermisstmeldungen zeigt, sind Personen auf unterschiedliche Art und Weise verschwunden. Manche gerieten in eine Lawine, kehrten nie von einer Wanderung zurück oder wurden von einem Murgang mitgerissen.
In über 20 Fällen – und somit häufigste Ursache einer Meldung – sind Personen «einfach so verschwunden». Mehr als eine Handvoll Personen und somit ebenfalls eher häufig werden Leute auf einem See vermisst.