Wann muss ich einen Luftschutzraum aufsuchen? Wo liegt der nächste? Womit sind sie ausgestattet? Wie erfahre ich, wann ich den «Bunker» wieder verlassen darf? Solche und ähnliche Fragen stellen sich Schwyzerinnen und Schwyzer wieder häufiger, seit vergangene Woche auf dem Gelände eines Atomkraftwerks in der Ukraine ein Brand ausgebrochen war. Erinnerungen an Tschernobyl wurden wachgerüttelt, Ängste vor einer nuklearen Katastrophe geweckt.
Überrascht von der Dynamik
Dies spüren die kantonalen Zivilschutzämter. «Es gibt vermehrt Leute, die anrufen und fragen, was sie im Ernstfall tun müssen», bestätigt Armin Reichlin vom Amt für Militär, Feuer- und Zivilschutz des Kantons Schwyz. Und weil aufgrund der aktuellen Lage auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Babs) Anweisungen erteilt und Anpassungen fordert, seien die Mitarbeiter der Abteilung Zivilschutz momentan «sehr stark eingespannt». Wie vom Bundesamt gefordert, soll auf eine Publikation der Zuweisungsplanung zum jetzigen Zeitpunkt aber weiter verzichtet werden. Diese soll erst erfolgen, wenn es die sicherheitspolitische Lage erfordere.
Genug Schutzplätze für die Schwyzer Bevölkerung
Für den Fall eines bewaffneten Konflikts hat es für die Schweizer Bevölkerung rund 365 000 Personenschutzräume und gut 1700 Schutzanlagen. Allein im Kanton Schwyz wären 184 914 Schutzplätze – davon 50 243 in der March und 36 432 in den Höfen – vorhanden. Somit herrscht im Kanton ein Deckungsgrad von rund 113 Prozent. «Der Kanton Schwyz ist einer der Kantone, welcher in den letzten Jahren aufgrund der hohen Bautätigkeit viele neue Schutzräume realisiert hat – dadurch verfügen wir über eine positive Schutzraumbilanz», erklärt Armin Reichlin vom Amt für Militär, Feuer- und Zivilschutz.
Kleinere Schutzräume nicht miteingerechnet
Obschon es kantonal oder regional genügend Schutzplätze gibt, haben einige Gemeinden oder Ortschaften in Ausserschwyz ein leichtes Manko zu verzeichnen. Dies geht aus dem WebGIS hervor. Gemäss diesem verfügen Wilen, Schindellegi, Tuggen und Vorderthal über zu wenige Schutzplätze. Sorgen zu machen brauchen sich die Einwohner aber nicht, wie Armin Reichlin erläutert. «Auf der aktuellen Darstellung auf dem WebGIS sind alle Schutzräume mit weniger als sieben Plätzen nicht mit eingerechnet.» Würde man diese hinzuzählen, würden alle Gemeinden bis auf Vorderthal über genügend Schutzraum verfügen. Und das leichte Defizit von Vordertal könnte bei Bedarf mit Schutzraumbezügen in der Gemeinde Schübelbach aufgefangen werden.