Die Schwyzer Männer lehnten am 1. Februar 1959 das Stimm- und Wahlrecht für Frauen auf eidgenössischer Ebene mit dem zweithöchsten Anteil an Nein-Stimmen ab. Zwölf Jahre später legten 57,8 Prozent der Schwyzer erneut ein Nein in die Urne. Trotzdem erhielten die Schwyzerinnen am 7. Februar 1971 auf eidgenössischer Ebne das Recht zur politischen Mitbestimmung. Am 5. März 1972 stimmten die Schwyzer Männer mit 68 Prozent Ja-Anteil dem Stimm- und Wahlrecht für Frauen auf Kantons- und Gemeindeebene zu.
Niedrige Frauenanteile in der Politik
Die Historikerin Martina Kälin-Gisler zeigt in ihrem Vortrag den steinigen Weg der Schwyzerinnen zur politischen Mitbestimmung auf. Obwohl seit der Einführung des integralen Frauenstimm- und Wahlrechts fünfzig Jahre vergangen sind, kann im Kanton Schwyz von politischer Gleichstellung noch keine Rede sein. Von der Regierung bis zu den Gemeinderäten, von politischen Kommissionen bis zur Justiz, der Frauenanteil ist tief. Bemühungen, mehr Frauen in politische Ämter zu bringen, zeigten bisher wenig Erfolg.