Im Zusammenhang mit der russischen Invasion in die Ukraine informierte die EW Höfe AG kürzlich über die Frage, ob die Gasversorgungssicherheit in der Schweiz und somit auch im Bezirk Höfe gefährdet sei. Dies vor allem vor dem Hintergrund von Sanktionen gegen Russland oder einer möglichen Einstellung oder Einschränkung der Gaslieferungen.
Von 5 auf 121 Franken
«Gemäss einer aktuellen Einschätzung der Lage ist die Versorgung der Schweiz mit Erdgas derzeit stabil», schreibt die EW Höfe AG. Eine Versorgungskrise zeichne sich aktuell nicht ab. Wie sich die Lage weiterentwickle, sei jedoch schwer voraussehbar und die Situation könne sich rasch ändern. Die ausserordentliche politische Lage wirke sich ebenfalls stark auf die Marktpreise aus. Diese seien in den vergangenen Monaten massiv gestiegen.
Im Vergleich zum Sommer 2020, als eine MWh Gasenergie laut Arne Kähler, Vorsitzender der Geschäftsleitung, fünf Franken kostete, beträgt der Gasspotpreis aktuell pro MWh 121 Franken. «So etwas hat es noch nie gegeben», betont Kähler. Er hofft, dass sich die Preissteigerung im Sommer wieder beruhigen werde. Weiter schreibt die regionale Energieversorgerin: «Die EW Höfe AG überprüft die Versorgungssituation laufend und hat sich bereits auf verschiedene Szenarien eingestellt». Sie sei vorbereitet und setze alles daran, die Gasversorgung im Bezirk weiterhin sicherzustellen. In den Höfen werden laut Arne Kähler rund 1800 Gebäude mit Gas beliefert. Davon macht Biogas nur rund ein Prozent aus. «Dieser Anteil ist relativ klein», so Kähler. Er sieht in Bezug auf Biogas in der Schweiz kein grosses Ausbau-Potenzial.
Erdgas gleich hinter Erdöl
Wie die Energie Zürichsee Linth (EZL), die Marchgemeinden mit Gas versorgt, ist auch die EW Höfe AG an der Erdgas Regio AG beteiligt, einem Verbund von 19 Gasversorgern in der Region. Das heisst, die Höfner beziehen ihr Gas zusammen mit der Energie 360° AG mit Sitz in Zürich, einem Schweizer Unternehmen, das landesweit Energie- und Mobilitätslösungen anbietet, bei der Open Energy Plattform in Zürich.
Erdgas kommt als Energielieferant gleich an zweiter Stelle hinter Erdöl. Betroffen sind neben Privathaushalten auch grössere Betriebe. «Diese verfügen aber über sogenannte Zwei-Stoff-Lösungen», erklärt Kähler auf Anfrage. «Das heisst, sie können umschalten und ihren Energiebedarf beispielsweise auch mit Öl decken.
Keine Alternative zu Alternativen
Langfristig betrachtet ist es laut Kähler unabdingbar, auf alternative Energielösungen zu setzen. Die EW Höfe AG baue bereits das grösste Fernwärme-Netz in der Region Oberer Zürisee.
Das von Energie Ausserschwyz betriebene Holzheizkraftwerk Galgenen stehe kurz vor der Vollendung und beliefere mit einer Übergangslösung bereits erste Kundinnen und Kunden mit Wärme.
Es sollen künftig die Ortschaften Siebnen, Galgenen, Lachen, Altendorf, Pfäffikon und Freienbach mit regionaler erneuerbarer Wärmeenergie versorgt werden.