Wettswil-Bonstetten – Freienbach | Samstag, 16 Uhr, im Moos – 1. Liga
Nach dem letztjährigen Aufstieg in die 1. Liga hat sich Freienbach überraschenderweise gleich an der Spitze der Tabelle etabliert. Die Zeichen, dass die Mannschaft von Jürgen Seeberger auch in der zweiten Saisonhälfte vorne mitspielen können, stehen trotz einiger Wechsel gut. Nach dreimonatiger Winterpause geht die Meisterschaft in der 1. Liga am Wochenende wieder los. Für den FC Freienbach hätte die spielfreie Zeit nicht ungünstiger kommen können, besiegten die Höfner doch zuletzt Tabellenführer Baden und schlossen punktemässig bis auf zwei Zähler zu den Aargauern auf. Dieser Sieg war der Schlusspunkt einer für Freienbach exzellenten Vorrunde. Die Chance, dass der FCF auch in der Rückrunde an die Ergebnisse der ersten Saisonhälfte anknüpfen kann, ist durchaus gegeben. Auf alle Fälle blickt Coach Jürgen Seeberger ambitioniert auf die nächsten Monate. «Die Mannschaft hat Persönlichkeiten im Team, die Wettkämpfer sind und gezeigt haben, dass sie Spiele gewinnen wollen und können.»
Nur wenige Wechsel
Das Kader der Freienbacher ist trotz ein paar Rotationen grundsätzlich dasselbe geblieben. Von St.Gallen stiess Fabio Solimando für die linke Aussenbahn als namhafteste Verstärkung zu den Höfnern. Ausserdem ergänzen Meo Dalgic (Wollishofen) und Björn Bonthuis (Red Star) das Freienbacher Kader. Philip Schranz, der aus Deutschland (FV Wannsee) den Weg in die Höfe fand, wird für mehr Konkurrenz auf der Torwartposition sorgen. Verlassen haben den FCF drei Akteure. Zum einen wird Francesco Amendola für die Rückrunde nach Einsiedeln ausgeliehen, um dort Spielpraxis sammeln zu können. Aussenverteidiger Maxime Carpy pausiert aus beruflichen Gründen und der erst letzten Sommer zu den Höfnern gestossene Dennis Boakye verlässt den FCF bereits wieder in Richtung Schötz. Zum anderen wird Freienbach in der Rückrunde weitestgehend auf den Shootingstar der Vorrunde, Alessandro Sabino, verzichten müssen. Der 20-Jährige absolviert im Moment die Rekrutenschule.
Erster Test zum Auftakt
Die Testspiele in der Vorbereitung verliefen durchzogen. Neben guten Leistungen gegen Wohlen oder Kosova gab es auch einige deutliche Niederlagen. «Die Vorbereitung war teilweise von beruflichen und coronabedingten Absenzen geprägt», erklärt Trainer Seeberger die grossen Leistungsschwankungen. Zeit, um über die Rückrunden-Präparation nachzudenken, bleibt den Höfnern aber nicht. Denn gleich in der ersten Partie muss der FCF auswärts beim ambitionierten FC Wettswil-Bonstetten ran. Die Ämtler, welche vor der Saison noch mit dem Aufstieg liebäugelten, liegen zwar «nur» auf dem fünften Rang, sind aber ein schwieriger, weil spielstarker Gegner. Im Hinspiel kam dies Freienbach jedoch entgegen. Beim 1:1-Unentschieden auf der Chrummen dominierte die Elf von Jürgen Seeberger über weite Strecken und verpasste nur knapp den Vollerfolg.
Linth 04 – Tuggen | Samstag, 17 Uhr, SGU Näfels – 1. Liga
Auch dem FC Tuggen steht morgen Samstag der Start in die Rückrunde bevor. Tuggen findet sich aktuell auf dem vierten Rang, nur sechs Punkte hinter Gruppen-Leader Baden, und hat sich damit im Herbst in eine gute Ausgangsposition für die Rückrunde gebracht. Die Elf von Trainer Adrian Allenspach hatte in der Winterpause nur wenige Kadermutationen abzufedern, so sind die Zuzüge von Dominik Wenzler als Ersatztorhüter und Frank Feltscher als Verstärkung in der Offensive zu nennen.
Berühmte Verstärkung
Obwohl das Trainingslager der Tuggner dieses Jahr in abgespeckter Form stattfand, konnten sich die Neuzugänge schon gut ins Team integrieren. «Wenzler ist ein junger Torhüter, der seine Sache toll macht und Freude am Fussball mitbringt», so Trainer Adrian Allenspach über den erst 18-jährigen Keeper, den man vom FC Rapperswil in die March holen konnte. «Frank Feltscher hat sich als namhafter Zuzug gut bei uns eingelebt und wird uns bestimmt noch viel Freude machen», erzählt Allenspach weiter. Bemerkenswert am Feltscher-Transfer: Der Schweizer Cupsieger aus dem Jahr 2013 wurde direkt aus Venezuela verpflichtet. Sein letzter Verein Atlético Venezuela dürfte den Wenigsten ein Begriff sein, trotzdem kann er der Allenspach-Elf mit seiner grossen Erfahrung und unverkennbaren Spielweise in der Offensive weiterhelfen. Mit Gusti Geiger kehrt zudem einer neben Adrian Allenspach an die Seitenlinie zurück, der den FC Tuggen in und auswendig kennt und an der Linthstrasse schon fast zum Inventar gehört. Geiger kompensiert interimsweise den Wechsel von Ex-Assistenztrainer Remo Löffel in die Jugendabteilung des FC St. Gallen.
Derby mit ernstzunehmendem Gegner
Schonzeit gibt es für den FC Tuggen zum Rückrundenstart keine, denn bereits im ersten Spiel muss man beim Lokalkonkurrenten Linth 04 antreten. Die Glarner hatten vor der Winterpause eine Baisse zu überstehen und finden sich darum aktuell nur auf dem neunten Platz, sind aber dennoch ein ernstzunehmender Gegner. Trotzdem will sich Allenspach auf seine eigene Mannschaft konzentrieren: «Derby ist Derby, es geht allen Teams gleich. Wir wollen möglichst gut aus den Startlöchern kommen und freuen uns über den Rückrundenstart».
Cup und Derby als Highlights
Trotz gewohnt zurückhaltender Manier von Tuggner-Seite darf man sich auf ein spannendes und hart umkämpftes Spiel freuen. Auch ein Ausblick auf die ganze Rückrunde lohnt sich. So treten die Märchler beispielsweise Ende März zum Cup-Fight in Genf gegen Meyrin an. Und auch das Heimspiel im grossen Derby gegen Freienbach im April dürfte ein Höhepunkt für Zuschauer und Akteure sein. Die Bühne für eine spannende Rückrunde ist damit hergerichtet. Dem herannahenden Fussball-Frühling können die Tuggner mit ansprechenden Leistungen wie im letzten Herbst selbst noch die Krone aufsetzen.