Einige Märchler und Höfner Gemeinden pflegen die Tradition, ihre jubilierenden Bürger ab dem 80. Lebensjahr alle fünf Jahre mit einem Geschenk zu überraschen. Einige stellen dazu zum Beispiel einen Jubilarenanlass auf die Beine – so auch Freienbach. In diesem Jahr wurde dieser coronabedingt schon frühzeitig abgesagt. Stattdessen wurde den Jubilaren per Post eine Flasche Wein samt Pralinen und kurzer, knapper Grussbotschaft zugestellt. «Wir gratulieren Ihnen von Herzen zu Ihrem Geburtstag. Für das neue Lebensjahr wünschen wir Ihnen gute Gesundheit und viele frohe Stunden», hiess es da unterzeichnet von Gemeindepräsident und -schreiber. Eine schöne persönliche Geste eigentlich…
Bürger wittert Intrige oder gar eine Provokation
Das Präsent kam aber nicht bei allen Jubilierenden gut an. Mehr noch: Ein besorgter Bürger aus Pfäffikon glaubte gar an eine Fälschung und Intrige, mit welcher man ihn zu einer unüberlegten Reaktion provozieren wolle. Schliesslich habe er erst im April Geburtstag und nicht an besagtem Tag im Februar, als das Paket samt Glückwunschkarte ankam. Zudem seien die Behörden im Kanton Schwyz mit Ausnahme der Justiz äusserst zuverlässig «und unser Gemeindepräsident und unser Gemeindeschreiber sind dies sowieso und machen keine solchen Fehler», schrieb der Alt 68-er, wie er sich im Brief an die Redaktion betitelte.
Der Pfäffiker blieb aber nicht der Einzige, der sich über das Paket öffentlich kundtat. Auch in den sozialen Medien gab es Gesprächsbedarf. So schrieb eine Facebook-Nutzerin vor wenigen Tagen: «...wänn scho im Februar dies Geburtstagsgschänk für dä November überchunsch» zu untenstehendem Bild. Prompt folgten Kommentare wie etwa «und mis Mami hät s’Gschänk übercho aber mit emne andere Name. Das alles vo de Gmeind» oder: «Dafür hat es mein Schwager sechs Wochen nach seinem 80igsten Geburtstag von der gleichen Gemeinde bekommen.» Auch wird hinterfragt, weshalb die Jubilarenfeier der Gemeinde im Februar abgesagt wurde, schliesslich seien doch alle Einschränkungen aufgehoben worden.