Home Region Sport Agenda Schweiz/Ausland Magazin
Region
13.02.2022

Die Abstimmungsergebnisse aus dem Bezirk Höfe

Am Abstimmungssonntag kam es auch im Bezirk Höfe zu Entscheiden.
Am Abstimmungssonntag kam es auch im Bezirk Höfe zu Entscheiden. Bild: shutterstock.com
In den drei Gemeinden des Bezirks Höfe kam es zu Abstimmungen. Zusätzlich entschied der ganze Bezirk über eine Vorlage. Die Abstimmungszettel der Sachgeschäfte sind ausgezählt und die Ergebnisse stehen fest.

Abstimmung Bezirk Höfe (Gemeinde Wollerau)

Ja zum Hochwasserschutz- und Revitalisierungsprojekt

Solch deutliche Zustimmungen sind selten: Der Bezirk Höfe und die Gemeinde Wollerau segnen das Hochwasserschutz- und Revitalisierungsprojekt mit überwältigendem Mehr ab. 16,67 Millionen Franken sind viel Geld. So viel soll das «Hochwasserschutz- und Revitalisierungsprojekt Krebsbach, Roosbach, Sihleggbach» insgesamt kosten. Dennoch haben das Höfner Stimmvolk die Sachvorlage sehr deutlich angenommen. 7399 Ja standen im Bezirk Höfe lediglich 1418 Nein gegenüber, was einer Zustimmung von fast 84 Prozent entspricht. In der Gemeinde Wollerau, die zusätzlich kommunal abstimmen musste, waren es 2023 Ja und ebenso bloss 393 Nein. Warum die Bevölkerung in den Höfen nicht mehr an der Notwendigkeit des Hochwasserschutzes zweifelt, hat zwei Gründe.

Keine Frage – jetzt wird gehandelt

Erstens war da die Hochwassernacht auf den 26. Juli 2016. Sie hat allen endgültig die Augen geöffnet, dass nicht nur etwas, sondern viel unternommen werden muss – und zwar nicht von den privaten Landbesitzern, sondern von der Öffentlichkeit. Dass dies ganz schön ins Geld gehen kann, liegt dabei auf der Hand. Zweitens haben sich die Behörden auf Bezirks- und Gemeindeebene grosse Mühe gegeben, das aktuelle und umfassendste Projekt nach Staldenbach und Sarenbach – also Krebsbach, Roosbach, Sihleggbach – den Betroffenen zu erklären. Über 100 Einzelgespräche wurden im Vorfeld geführt, es gab Infoveranstaltungen, und überhaupt standen die Verantwortlichen allzeit bei Fragen und Anregungen Red und Antwort. Das überdeutliche Abstimmungsresultat ist nun der Lohn für diese Bemühungen.

Bund und Kanton zahlen Hälfte

Ganz so teuer, wie es den Anschein macht, kommt es die Höfnerinnen und Höfner allerdings nicht zu stehen. Von den 16,67 Millionen Franken übernehmen nämlich Bund und Kanton die Hälfte. Die andere Hälfte teilen sich der Bezirk Höfe und seine drei Gemeinden: 4,745 Millionen Franken bezahlt der Bezirk, Wollerau trägt als am meisten betroffene Gemeinde mit 4,225 Millionen Franken die grösste Last, an Feusisberg bleiben nur noch 380 000 Franken und an Freienbach 145 000 Franken hängen. Diese geringen Beträge sind auch der Grund, warum in Feusisberg und Freienbach das Stimmvolk gar nicht befragt wurde. Die Zustimmung liegt nämlich in der Kompetenz der Gemeinderäte, was diese zweifellos auch nutzen werden. Nun wird es für die Bevölkerung spannend sein, die Ausbauschritte mitzuverfolgen. Dabei sind einige Schwerpunkte gesetzt, je nach topografischen Möglichkeiten. Selbstverständlich wird neben dem Hochwasserschutz auch der Ökologie grosses Gewicht beigemessen. Wer eine Vorstellung haben möchte, wie es dereinst aussehen wird, spaziert am besten durch den Bächlipark in Wollerau, wo Krebsbach, Roosbach und Sihleggbach zusammenfliessen und die Massnahmen bereits umgesetzt wurden.

  • Übersicht zu den Hochwasserschutz- und Revitalisierungsmassnahmen in den Höfen. Bild: zvg
    1 / 2
  • Bild: zvg
    2 / 2

Abstimmungen Gemeinde Freienbach

Ja zum Sachgeschäft Ergänzung Baureglement betreffend Mobilfunkanlagen

Die Stimmbevölkerung der Gemeinde Freienbach stimmte am Abstimmungssonntag mit 66.18 Prozent für die die Ergänzung des Baureglements betreffend der Mobilfunkanlagen. (Ja-Stimmen: 3022, Nein-Stimmen: 1544). Das Baureglement sollte so geändert werden, dass gewisse Prioritäten beim Bau von Mobilfunkanlagen gesetzt werden können. Viel dürfte sich in der Praxis dadurch nicht ändern, da in Sachen Mobilfunk der Bund federführend bleibt.

Ja zur Teilrevision des Feuerwehrreglements und der Einführung des Feuerwehrbeitrags

Die Gemeinde Freienbach stimmte mit 62.79 Prozent für das Sachgeschäft bezüglich des Feuerwehrreglements und dem Feuerwehrbeitrag. (Ja-Stimmen: 2935, Nein-Stimmen: 1739). Das bedeutet, dass in Freienbach zukünftig auch Gebäude- und Anlagenbesitzer eine Feuerwehrabgabe leisten müssen. Die Feuerwehren werden jeweils nicht durch Steuergelder unterhalten, sondern durch eine Spezialfinanzierung. In Freienbach leisten die 20-bis 52-Jährigen dafür eine Ersatzabgabe. Diese Bevölkerungsgruppe nimmt jedoch stetig ab, weshalb neu auch die Eigentümer von Gebäuden und Anlagen in die Pflicht genommen werden. Der vom Gemeinderat definierte Satz für den Feuerwehrbeitrag darf allerdings 0,25 Promille des Neubauwerts nicht überschreiten. Bei einem defensiv geschätzten Wert von 5 Milliarden Franken dürfte der Satz jedoch deutlich darunter liegen.

Ja zum Neubau des Werkhofs Roggenacker in Pfäffikon

Mit 74.47 Prozent stimmten die Stimmberechtigten der Gemeinde Freienbach deutlich für das Sachgeschäft zum Neubau des Werkhofs Roggenacker in Pfäffikon. (Ja-Stimmen: 3492, Nein-Stimmen: 1197). Damit wird eine wohl einmalige Kombination möglich. Der Gemeinderat Freienbach hat sich wahrlich etwas Originelles einfallen lassen, um die über die ganze Gemeinde verstreuten Werkhöfe zu zentralisieren. Der Clou daran: Der neue Werkhof kommt unter die Schiesslinie der Schiessanlage im Roggenacker Pfäffikon zu stehen. Diesem «Generationenprojekt» für 17,5 Mio. Fr. hat die Stimmbürgerschaft mit deutlichem Mehr das Okay gegeben.

Anforderungen für die nächsten 30 bis 40 Jahre erfüllen

Damit teilt das Stimmvolk die Ansicht der Behörden, dass der bestehende Werkhof im Gwatt Pfäffikon vom Feuerwehrstützpunkt entkoppelt werden muss. Der Platzbedarf hat deutlich zugenommen, die Verlegung der Abfallhauptentsorgungsstelle hat nur vorübergehend Luft geschaffen. Inzwischen werden nicht weniger als vier Aussenstandorte für den Werkdienst unterhalten.Der Standort Roggenacker bietet sich für eine Zentralisierung an, weil er sich weitgehend bereits im Besitz der Gemeinde Freienbach befindet und alle Grundstücke bereits in der Zone öffentlicher Bauten und Anlagen liegen. Eine Parzelle wird von der Korporation Pfäffikon übernommen, die dafür erforderlichen 1,2 Mio. Fr. wurden schon vergangenen Herbst bewilligt. Entstehen wird nun ein Werkhof, der für die nächsten 30 bis 40 Jahre alle Anforderungen erfüllen soll. Er bietet Platz für sämtliche Dienstleistungen, lediglich die Tierkadaverstelle soll weiterhin in Altendorf mitbenützt werden. Die Gebäudenutzfläche beträgt 3117 Quadratmeter, das Gebäudevolumen 24 284 Kubikmeter.

Schützenvereine bleiben auf der sicheren Seite

Der eigentliche Baubeginn ist im November 2023 vorgesehen, im Frühjahr 2025 sollte der neue Werkhof betriebsbereit sein. Während der Bauzeit muss auf den Schiessbetrieb Rücksicht genommen werden, wofür extra ein Kran auf Schienen aufgestellt wird, um ihn aus der Schusslinie zu fahren.Keine Sorge müssen sich die vier Schützenvereine der Gemeinde Freienbach mit ihren Scheiben in 300, 50, 25 und 10 Metern Distanz machen. Ihr Benützungsrecht an der Schiessanlage im Roggenacker ist bis ins Jahr 2049 mittels Dienstbarkeitsvertrag garantiert. So ermöglicht der sehr deutliche Entscheid des Freienbacher Stimmvolks ein Bauprojekt, das einen modernen, auch ökologischen, vor allem aber optimal funktionierenden Werkhof ermöglicht.

Eine Kombination, die offensichtlich Sinn macht und deshalb auch vom Freienbacher Stimmvolk deutlich angenommen wurde: Über dem neuen Werkhof der Gemeinde Freienbach im Pfäffiker Roggenacker wird scharf geschossen. Bild: zvg

Abstimmungen Gemeinde Feusisberg

Ja zum Baukredit Projekt KVA Linth 2025

Der Entscheid über den Baukredit in der Höhe von CHF 198 Mio. (MwSt. und teuerungsbedingte Mehr- oder Minderkosten) für das Projekt «KVA Linth 2025» wurde mit 1500 Ja-Stimmen zu 210 Nein-Stimmen deutlich angenommen. Die Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) in Niederurnen soll für die Zukunft gerüstet werden. Dazu müssen sämtliche Verbandsgemeinden ihren Segen geben, so auch Feusisberg.

Ja zum Teilnutzungsplan des Sicherheitsstützpunkts Biberbrugg

Die Gemeinde Feusisberg stimmte mit 92.88 Prozent deutlich für die Vorlage des Projekts der Teilnutzungsplanung für den Sicherheitsstützpunkt Biberbrugg. (Ja-Stimmen: 1344, Nein-Stimmen: 103). In Biberbrugg will der Kanton Schwyz den bestehenden Sicherheitsstützpunkt zu einem Polizei- und Verwaltungszentrum ausbauen. Bis zu 300 Arbeitsplätze könnten dann dort Platz finden. Allerdings bedarf es dazu noch einiger Planung. Deshalb stimmte die Gemeinde Feusisberg über einen Teilnutzungsplan ab. 2970 Quadrat-meter sollen von der Wohn- und Gewerbezone umgezont und 842 Quadratmeter gerodet werden, um dieses Land in die Zone für öffentliche Bauten und Anlagen zu überführen.

Redaktion March24 & Höfe24