Die Repräsentationsräume im Tuggner Steinhaus sind mit reichen Wandmalereien verziert. Die diplomierte Restauratorin Sylvia Fontana von Fontana& Fontana AG mit Sitz in Rapperswil-Jona ist unter anderem mit der Konservierung und Restaurierung betraut. «Die besagten Malereien stammen von 1538», erklärt sie. Es gebe aber Spuren von Malereien aus der Bauzeit des Hauses um 1448. Zudem seien noch Spuren von Entwurfszeichnungen mit Rötel erkennbar.
Secco-Technik versus Fresken
Die heute noch sichtbaren Bemalungen von 1538 wurden in der sogenannten Secco-Technik ausgeführt, das heisst, die Farbpigmente wurden auf die trockene Kalktünche gemalt, und zwar in Form einer Tempera aus Kalk, Öl und Protein – Letzteres stammt zum Beispiel aus Quark, Milch oder Ei. Es sind keine Fresken. Bei der Fresco-Technik werden die Farbpigmente in den noch feuchten Kalkputz eingebracht. Der Nachteil von Secco-Malereien besteht darin, dass sie abblättern können. Die Arbeit von Sylvia Fontana und ihrem Team besteht darin, die Wandmalereien zu sichern, reinigen und restaurieren. «Diese Vorgänge gehen Hand in Hand», betont sie. Die Arbeiten sind ab Februar geplant. Denn die Sicherung der Malereien muss vor dem Beginn der geplanten Dachstuhlsanierung im Frühsommer abgeschlossen sein.