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Digital
24.05.2020

Virtuell reisen in Corona-Zeiten

Bild: unsplash
Die Welt virtuell von der Couch aus erkunden: In Corona-Zeiten klingt das spannender denn je. Mittlerweile gibt es viele Angebote auch abseits der digitalen Museumstour – und einen grossen Haken.

Strände verwaist, öffentliche Plätze menschenleer: Viele Ferienziele sind dieser Tage nicht wiederzuerkennen. Die Reiseliebhaber zu Hause fragen sich, wann sie wieder aufbrechen können und haben nun jede Menge Zeit, Pläne zu schmieden. Inspiration gibt es im Internet genug. Viele Destinationen setzen verstärkt auf digitale Angebote. Virtuelles Reisen boomt. Das kann Feriensehnsucht wecken – und diese auch ein wenig stillen.

«Remote Tourism» auf den Färöer-Inseln und «Game Drives» in Afrika

Färöer, die kleine Inselgruppe im Atlantik, macht ein besonderes Angebot: Nutzer können via Smartphone, Tablet oder PC einen realen Tourguide mit einer Kamera am Kopf aktiv durch die raue Landschaft steuern – quasi wieeinen Avatar in einem Videospiel. «Remote Tourism» nennt sich das, Tourismus per Fernsteuerung. Sogar ein Helikopterflug lässt sich dirigieren. Anmelden können sich Interessierte auf der Fremdenverkehrs-Website von Färöer, es gibt feste Termine. Nutzer, die dabei sind, können jeweils für eine Minute die Kontrolle über den Guide übernehmen.

In Südafrika bietet die Hotelgruppe Andbeyond virtuelle Game Drives durch vier verschiedene Wildtierreservate. Der Guide streamt dabei Beobachtungen von Löwen, Elefanten und Nashörnern direkt per Youtube, Instagram und Facebook in Wohnzimmer am anderen Ende der Welt. Cleveres Marketing, in der Hoffnung auf bessere Zeiten.

Gipfel-Hopping und Städtetrip

In der Schweiz können Besucher auf 360x360switzerland.com virtuell von Gipfel zu Gipfel und zu Aussichtspunkten springen, dort bietet sich eine 360-Grad-Sicht auf die Berge. Auch virtuelle Rundflüge über das Genfersee-Gebiet sind möglich.

Auch Reiseveranstalter wollen digitale Inspiration bieten. So stellt etwa DER Touristik auf www.der.com 360-Grad-Videos aus Zielgebieten wie Nizza, Südafrika und Mexiko zur Verfügung.Virtuelle Rundgänge überKreuzfahrtschiffe gibt es bei Tui Cruises und Hapag-Lloyd Cruises. Und bei Tui kann man die Hotels der Marken Magic Life und Tui Blue auf virtuellen Rundgängen schon mal vorab erkunden – und sogar die Zimmer inspizieren.

Kein Ersatz für das echte Reisen

Richtige Ferien können all die virtuellen Eindrücke nicht ersetzen. Mit Bildern und Videos allein lasse sich die Komplexität einer Reise nicht annähernd abbilden. Das visuelle Erleben ist nur ein Aspekt von vielen sinnlichen Eindrücken, die wir unterwegs machen. Interaktionen mit Natur und Kultur und den Menschen vor Ort sind entscheidend für das Reiseerlebnis.

Wer sich für seine erste Reise nach Corona in Stimmung bringen will, der hat eine recht simple Möglichkeit: alte Fotos anschauen. Mit den Erinnerungen an real erlebte Momente kehrten vergangene Sinneseindrücke wie Geräusche, Gerüche und Gefühle zurück, so Horx. Diese reiche innere Welt kann die beste Technik nicht toppen.

Catharina Puppel