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26.06.2021
06.05.2022 15:35 Uhr

Neue Badi im Lido gibt es frühestens in zehn Jahren

Bald ist Schluss: Nach dieser Saison erhalte das Freibad Lido ohne umfassende Sanierungen keine Betriebsbewilligung vom Kanton mehr, sagt die Stadt Rapperswil-Jona.
Bald ist Schluss: Nach dieser Saison erhalte das Freibad Lido ohne umfassende Sanierungen keine Betriebsbewilligung vom Kanton mehr, sagt die Stadt Rapperswil-Jona. Bild: Philipp Baer
Schlechte Nachrichten für alle Badefans in Rapperswil-Jona: Bis im Lido eine neue Badi steht, wird es noch Jahre dauern. Jetzt will der Stadtrat von der Bevölkerung wissen, wie die Zeit überbrückt werden soll.

Die letzten Tage herrschte Hochbetrieb im Freibad im Rapperswiler Lido, einzig die Corona Massnahmen sorgen dafür, dass das Gedränge in der Sommerhitze im Rahmen bleibt. Doch schon nächstes Jahr ist definitiv Schluss mit Baden. «Der Kanton wird keine provisorische Bewilligung mehr erteilen können», schreibt die Stadt in einer Mitteilung. Gemäss Bauchef Christian Leutenegger ist das sakrosankt. Die diesjährige Bewilligung für das Freibad habe der Kanton nur unter dem Vorbehalt gewährt, dass es definitiv die letzte Saison sei, sagt er auf Nachfrage.

Planungsmängel und Mehrkosten

Grund sind laut Stadt primär die sanierungsbedürftige Badwassertechnik und gravierende, statische Mängel beim Restaurantgebäude und den darunterliegenden Technik- und Nebenräumen. «Eine Untersuchung durch den Bauingenieur hat gezeigt, dass ein weiterer Betrieb aufgrund von erheblichen statischen Mängeln nicht zu verantworten wäre», schreibt die Stadt. Das Schwimmbad Lido samt Bootshallen, Restaurant, Kiosk und Hafen sei von Walter Denzler in den Fünfziger und Sechzigerjahren erbaut worden.

An sich wurde das Ende des Freibads Lido schon im Herbst 2019 besiegelt. Der damalige Bauchef Thomas Furrer hatte am Saisonende feierlich den Stöpsel gezogen. 2020 sollten die Bagger auffahren für den 27,5 Millionen Franken teuren Badi-Neubau, den die Stimmbevölkerung bewilligt hatte. Doch Ende 2019 sistierte der Stadtrat das Projekt wegen drohender Kostenüberschreitungen von fünf Millionen Franken. Mitte 2020 beerdigte die Stadtführung das Projekt definitiv – nachdem eine externe Expertise gravierende Planungsmängel festgestellt hatte. Und laut Stadt gar Mehrkosten von sechs Millionen Franken oder mehr drohten.

Auch ein Hallenbad?

Nun will der Stadtrat einen komplett neuen Anlauf nehmen. So überarbeitet die Stadt zurzeit die gesamte Sportstättenplanung. In diesem Rahmen soll auch die Frage geklärt werden, wie eine künftige Badi im Lido auszusehen hat. Im Raum steht auch die Frage nach einem Hallenbad. Nach den Sommerferien will der Stadtrat die Bevölkerung zur Sportstättenplanung befragen. Bis im Sommer 2022 soll die Gesamtstrategie stehen. Erst dann sind weitere konkrete Planungsschritte im Lido vorgesehen. Das dauert. «Die Realisierung eines neuen Schwimmbads vom Wettbewerb über die Kreditgenehmigung bis zur Fertigstellung dürfte rund 10 bis 15 Jahre in Anspruch nehmen», hält Rapperswil-Jona fest.

Pascal Büsser, Redaktion Südostschweiz