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Kanton
21.06.2021

Die Spitex bereitet sich auf die Babyboomer vor

Menschen im Alter wollen niemandem zur Last fallen und in den eigenen vier Wänden leben. Diese Selbständigkeit und die Beweglichkeit zu erhalten, wird in Zukunft enorm wichtig.
Menschen im Alter wollen niemandem zur Last fallen und in den eigenen vier Wänden leben. Diese Selbständigkeit und die Beweglichkeit zu erhalten, wird in Zukunft enorm wichtig. Bild: unsplash
Die öffentliche Spitex des Kantons Schwyz sucht Wege in die Zukunft und präsentiert eine Vorstudie.

Die grossen Jahrgänge der Babyboomer-­Generation fordern nicht nur die AHV, sondern zukünftig auch die Spitex.

Im Jahr 2020 lebten im Kanton Schwyz 7900 Personen, die über 80 Jahre alt sind. Die Bevölkerungs­entwicklung zeigt auf: Im Jahre 2030 sollen es 50 bis 60 Prozent mehr sein. Gleichzeitig geht in den nächsten zehn Jahren über ein Drittel der bei den öffentlichen Spitex im Kanton Schwyz Beschäftigten in Pension. Von den 430 Mitarbeitenden im Jahr 2018 war die Hälfte über 50 Jahre alt.

Gemäss Hochrechnung für das Jahr 2030 ist ein Mehrbedarf von rund 45 Prozent an Spitexleistungen an Personal und Kosten gegenüber dem Referenzjahr 2018 zu rechnen. Dies allein aufgrund der demografischen Entwicklung. Es werde der Spitex nicht gelingen, ihren Personalbestand innert einem Jahrzehnt derart zu erhöhen, meint Stefan Knobel, Präsident des Spitex-Kantonalverbands. «Wir werden 50 bis 60 Prozent mehr Personal benötigen. Wenn wir nicht reagieren, schaffen wir das nicht.»

Drei Modellvorschläge

Der Kantonalverband hat deshalb zusammen mit den zehn Spitex Basisorganisationen eine Vorstudie erarbeitet, welche den Schwyzer Gemeinden demnächst präsentiert und danach in die Vernehmlassung geschickt wird.

Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Modellvorschläge, die unterschiedlich viel kosten. Für das favorisierte Modell «Spitex Schwyz 2030», beispielsweise würden die Gemeinden pro Einwohner und Jahr einen Beitrag von zwei Franken leisten müssen. Das Modell «Futura» jedoch bräuchte einen Beitrag von fünf Franken pro Einwohner und Jahr.

Schon fast aus dem Rennen ist das Modell «Spitex 2020», mit dem die Spitex im bisherigen Rahmen hätte weiterentwickelt werden sollen.

Alter führt nicht zu Abhängigkeit

Laut Stefan Knobel, Präsident des Spitex Kantonalverbandes, wollen die über 80-jährigen Schwyzerinnen und Schwyzer möglichst lange zu Hause selbstständig leben.

Alter führe nicht automatisch zu Abhängigkeit. Knobel ist überzeugt, dass die Selbstständigkeit gezielt gefördert werden kann.

Redaktion, March24 & Höfe24
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