Fitness-Kunden wünschen sich längere Öffnungszeiten und das bedeutet, dass auch Trainer länger anwesend sein müssen. Das Ostschweizer Unternehmen Update Fitness hat dazu eine digitale Lösung parat: Ein Livecoach, der in einer Zentrale in Gossau sitzt, kann sich live in jedes Update Fitness dazuschalten und die Kunden beraten. Er könne über die Lautsprecheranlage Informationen durchgeben, über Terminals seien auch Videogespräche möglich. Laut Kunden sind auch schon Kommandos aus den Lautsprechern gekommen, etwa wenn jemand die gebrauchten Hanteln nicht zurückgelegt hatte, schreibt das Portal «20 Minuten».
Im Sommer 2019 wurde der Livetrainer zum ersten Mal im Update Fitness in Aadorf TG getestet. Mittlerweile gibt es in der ganzen Schweiz 18 Zentren, die den Digitalcoach anbieten, sieben davon in der Ostschweiz. Laut Update-Fitness-Geschäftsführer Michael Ammann gab es zunächst interne Bedenken, doch die Reaktion der Kunden sei positiv und deshalb soll das System weiter ausgebaut werden.
Allerdings gab es auch kritische Stimmen, die sich Gedanken bezüglich Datenschutz machen, denn man werde ja die ganze Zeit überwacht. «Es werden keine Bilder aufgezeichnet, und der Coach in der Zentrale im Trainingscenter ist auf mehreren Bildschirmen immer live zu sehen», sagt Ammann gegenüber «20 Minuten». Der grösste Vorteil sei, dass dadurch die hohe Nachfrage nach längeren Öffnungszeiten bedient werden kann. Ein Trainer kann aus der Zentrale bis zu acht kleinere Studios betreuen.
Ferngesteuerte Kurse
Die Idee von ferngesteuerten Trainern ist keine neue. Im «Basefit» werden beispielsweise ganze Kurse wie Zumba oder Pump per Live-Video durchgeführt. In Zürich funktioniere das gut und bald solle das Angebot nach St.Gallen kommen, heisst es auf Anfrage.
Andere Fitnessbetreiber halten von ferngesteuerten Centren nichts: «Das ist der grösste Schwachsinn. Es braucht gute Trainer vor Ort», sagt etwa David Geisshüsler von «David`s Fitnesscenter» in Ebikon. Besonders Laien benötigen den persönlichen Kontakt zum Trainer.