Wenn sich wie gestern die kantonalen Gesundheitsdirektoren mit dem Bundesrat treffen, darf dies in der aktuellen Situation durchaus als «Elefantenrunde» bezeichnet werden. Denn diese beiden Gremien lenken zurzeit die Geschicke der Schweiz.
Fallzahlen steigen teilweise stark
Kurzfristige Änderungen dürften zumindest im Kanton Schwyz in diesen Tagen sowieso nicht zu erwarten sein. Denn die Schwyzer Regierung wird wohl das nächste Verdikt des Bundesrates abwarten, das auf kommenden Freitag angekündigt ist – es dürfte erneut eine Verschärfung sein.
Ohnehin zeichnet sich in unserer Region keine Entspannung und damit keine Lockerung der Massnahmen ab. Dies macht Roland Wespi, Vorsteher des kantonalen Amts für Gesundheit und Soziales, auf Anfrage klar: «Die Erleichterungen, die der Bundesrat vorsieht, sind für den Kanton Schwyz leider aktuell nicht umsetzbar.» Denn Bedingung wären sinkende Fallzahlen und ein R-Wert unter 1. Mit dem Faktor 1,04 sei dies nicht der Fall, so Wespi.
Mehr noch: «Wir verzeichnen wieder eine starke Zunahme der positiv getesteten Personen.» Wobei sich die Zahlen in den einzelnen Gemeinden teilweise stark unterscheiden. So weist der Bezirk Höfe zwischen 1. und 12. Dezember eine Zunahme von 40 % auf, die March von 24 %. In Gersau sind es gar 200 %, in Küssnacht 161 %, in Einsiedeln 35 % und im Bezirk Schwyz noch 8 %. Dennoch könne die Versorgung der Schwyzer Patienten und auch das Contact Tracing zurzeit noch sichergestellt werden, so Wespi. Die Situation sei im Hinblick auf die Festtage jedoch angespannt.
Unsicherheit bis Verwirrung
So variabel sich diese Zahlen zeigen, so flexibel müssen in diesen Zeiten die Bevölkerung und die Wirtschaft bleiben. Was gilt denn jetzt? Was ist noch erlaubt? Diese Fragen stellen sich zum Beispiel die Bäckersleute verzweifelt. Einem grossen Fragezeichen gegenüber sehen sich etwa auch Musikanten, die ein Ständli geben wollen.
Die Verwirrung scheint total, die Akzeptanz der Massnahmen dadurch gefährdet. Diese Unsicherheiten sorgen auch dafür, dass Menschen vermehrt professionelle Hilfe in Anspruch nehmen müssen, wie Angelika Toman, Chefärztin Ambulante Psychiatrie von Triaplus, im Interview erklärt.