Kantonsrätin Irene Huwyler Gwerder (CVP, Rickenbach) reichte am 18. November eine Kleine Anfrage ein. Sie bemängelte, dass der Regierungsrat des Kantons Schwyz nicht gut genug auf die zweite Covid-Welle vorbereitet war. So zögerte er ihrer Meinung nach zu lange, Massnahmen zu ergreifen.
«Hauruckübung» kostet Zeit und Geld
Graubünden hat Mitte August ein Konzept «Eventualplanung für eine zweite Welle im Kanton Graubünden» veröffentlicht. «Es ist fraglich, ob der Kanton Schwyz auch ein solches Papier erarbeitet hat», so Huwyler Gwerder. Denn gerade beim Contact Tracing sei eher der Eindruck entstanden, dass jetzt – während der Krise – Personen rekrutiert und geschult werden mussten. «Eine solche ‹Hauruckübung› kostet nicht nur mehr, sie stiehlt wertvolle Zeit», ist die Kantonsrätin überzeugt. Deshalb fordert sie die Regierung auf, selbstkritisch zu sein, ob die zweite Welle auch anders hätte angepackt werden können.
24 Personen neu angestellt
In ihrer Antwort bestätigt Petra Steimen-Rickenbacher, Vorsteherin des Departements des Innern, dass das Contact Tracing mit den bestehenden Kapazitäten nicht mehr sichergestellt werden konnte. Sie führt weiter aus, dass die Contact Tracer seit Anfang November – neben den Indexpersonen (mit Covid-19 Infizierte) wieder alle Personen persönlich kontaktieren, welche mit der Indexperson in Kontakt waren und deshalb in Quarantäne müssen.
«Im Rahmen der Bewältigung der Epidemie haben das Amt für Gesundheit und Soziales (AGS) und insbesondere der Kantonsärztliche Dienst verschiedene Mitarbeitende für die Aufgaben eingesetzt», beantwortet Petra Steimen die entsprechende Frage. Zum Prozess des Contact Tracing würden auch der Betrieb der Corona-Infoline, die Fallbearbeitung und die Administration gehören. Beim Kantonsärztlichen Dienst seien sämtliche Mitarbeiter im Bereich Contact Tracing beschäftigt, «sofern nicht unaufschiebbare Arbeiten anstehen».
Zusätzlich sei die Abteilung Zentrale Dienste mit drei Personen eingebunden, und es wurde eine Person für die Contact-Tracing-App Sormas durch das Amt für Informatik zur Verfügung gestellt. «Insgesamt sind im AGS zusätzlich zum normalen Personaletat aktuell 22 Vollzeitstellen mit insgesamt 24 Personen aufgebaut worden», fasst die Vorsteherin des Departementes des Innern zusammen.
Auf die Frage nach einem Konzept antwortet Steimen: «Der Kantonsärztliche Dienst hat unter Einbezug der Kantonsapothekerin im Auftrag des AGS das Konzept ‹Pandemie-entwicklung Covid-19› erarbeitet.» Darin seien verschiedene Alarmstufen und entsprechende Massnahmen, die medizinische Versorgung während der Pandemie, das Vorgehen bei Testungen und weitere Aspekte enthalten.