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Kanton
29.10.2020

Mehr Wertschätzung für pflegende Angehörige

Bild: zvg
Vm 30. Oktober, ist der schweizerische Tag der pflegenden und betreuenden Angehörigen. Die Pro Senectute Kanton Schwyz bietet übers ganze Jahr Gesprächsgruppen für die Pflegenden an.

Man könne sich als Aussenstehender gar nicht vorstellen, wie es an den Kräften zehren könne, einen Angehörigen oder eine Angehörige zu pflegen. Dies sei oftmals ein 24-Stunden-Job, der an sieben Tagen pro Woche Einsatz fordere, sagt Cornelia Meyer, Sozialarbeiterin bei der Pro Senectute Ausserschwyz.

Sie leitet eine Gesprächsgruppe für betreuende Angehörige, die sich unter normalen Umständen alle vier Wochen im Engelhof in Altendorf trifft. Neun Personen seien momentan angemeldet. Ungefähr gleich viele besuchen die Gruppe in Einsiedeln, die eine Kollegin von Meyer leitet. «Für die Angehörigen ist es wichtig, aus ihrer Situation herauszukommen, da sie gefährdet sind, wegen Überforderung selbst krank zu werden», sagt Meyer.

Kostenlose Teilnahme

In der Gruppe steht das Gespräch im Vordergrund. Wie in einer Selbsthilfegruppe sollen alle Teilnehmer zu Wort kommen. «Jede soll erzählen können, die andern hören zu», beschreibt Meyer den Ablauf. In der Gruppe werden aus dem Erfahrungsschatz der Einzelnen Ideen zur Problemlösung gesammelt. So können die Pflegenden auch einmal ihre Ängste, Nöte und Fragen ansprechen. «Natürlich ist es auch möglich, als Sohn oder Tochter eines Pflegebedürftigen an der Gruppe teilzunehmen», ergänzt Meyer. Die Teilnahme an den Gesprächsgruppen ist kostenlos. Pro Senectute und die Alzheimervereinigung tragen die Kosten.

Telefonischer Kontakt wichtig

Momentan ist auch bei Pro Senectute nicht alles gleich wie immer. Die Gesprächsgruppe von Cornelia Meyer konnte sich seit März nicht mehr im Engelhof treffen. Die Bewohner des Engelhofs sowie die Gruppenteilnehmer gehören zur Risikogruppe. Sie hatte in dieser Zeit vor allem telefonischen Kontakt zu den Teilnehmern. 

Cornelia Meyer ist sich jedoch sicher, dass den Pflegenden das Gespräch ebenso nützt wie ein Anlass. Um Hilfe in der Pflegesituation zu bekommen, ist es auch möglich, einen persönlichen Termin bei der Sozialberatung von Pro Senectute zu bekommen. «Jemand, der zuhört oder gegebenenfalls Entlastung anbietet, ist Gold wert», sagt sie. So können Pflegende mit an Demenz erkranktem Partner neue Hoffnung schöpfen.

Urs Attiger, Redaktion March24 & Höfe 24
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