An Fenstern, Balkongeländern und vor allem an Hauswänden waren in den vergangenen Tagen Ansammlungen von Marienkäfern zu sehen. Dies sei ein bekanntes Phänomen im Herbst, erklärt Beat Wermelinger, Insektenspezialist der eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft.
Auf die Frage, warum dieses Jahr so aussergewöhnlich viele Marienkäfer zu sehen sind, haben selbst die Experten keine Antwort. Dies könne verschiedenste Ursachen haben, meint Wermelinger.
Auch Sabine Mari, Projektleiterin Ratgeber Pro Natura, kann darüber nur spekulieren. Es könnte einen Zusammenhang mit dem warmen und trockenen Wetter und einem guten Nahrungsangebot haben. Hierbei handle es sich jedoch nur um Vermutungen, da für eine handfeste Erklärung eine Studie über mehrere Jahre nötig sein würde, ergänzt Mari.
Dass Marienkäfer sich vor allem an Wänden ansammeln, geschehe jeden Herbst. «Sie suchen sich oftmals warme und helle Flächen, bei denen sie sich ansammeln, um nachher ein Winterquartier aufzusuchen», sagt Beat Wermelinger. Hierbei suchen sie sich Unterschlüpfe, die sie vor der Witterung und vor Fressfeinden schützen. Typische Unterschlupfmöglichkeiten seien Hohlräume wie Nischen, Ritzen, Fugen, Fensterrahmen oder auch Laubhaufen. Sie würden grundsätzlich aber nicht in den Innenbereich gehen, sondern ausserhalb des Wohnraums bleiben, sagt Sabine Mari.
Bekanntes Phänomen bei asiatischen Marienkäfer
Dieses Verhalten sei vor allem für den stark verbreiteten asiatischen Marienkäfer üblich, sagt Sabine Mari. Den asiatischen von einheimischen Marienkäfern zu unterscheiden, sei jedoch gar nicht so einfach. Denn der asiatische Käfer ist äusserst vielfältig. Er könne viele, wenige oder sogar gar keine Punkte besitzen. «Beim asiatischen Marienkäfer ist in der Regel am Halsschild ein schwarzes ‹W› beziehungsweise ‹M›, je nach Perspektive, zu sehen», erklärt Mari. Auch ein häufiges Merkmal seien die weissen Flecken, welche beim Marienkäfer auf jeweils beiden Seiten zu sehen sind, erklärt Beat Wermelinger.