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Kanton
05.09.2020
04.09.2020 16:36 Uhr

Einführung einer SekPro – Ja oder Nein?

Wesentlicher Bestandteil der neuen Leistungsklassen wäre der bilinguale Unterricht – Deutsch-Englisch.
Wesentlicher Bestandteil der neuen Leistungsklassen wäre der bilinguale Unterricht – Deutsch-Englisch. Bild: Bilderbox
Am 27. September wird an der Urne über die Einführung von Leistungsklassen auf Sekundarstufe I entschieden.

Sie gerät vor lauter Kampfflugzeuge, Zuwanderung und Vaterschaftsurlaub in den Hintergrund – die kantonale Abstimmung vom 27. September. Dabei entscheiden die Schwyzerinnen und Schwyzer über die Änderung des Volksschulgesetzes, wonach künftig die Bezirke sogenannte Leistungsklassen auf Sekundarstufe Ieinführen können.

Initiative kam aus den Höfen

Initiiert wurde diese Gesetzesänderung von Höfner Kantonsräten. Begründet wurde die Forderung nach Einführung von Leistungsklassen auf der Sekundarstufe I damit, «dass in der Region Ausserschwyz, speziell im Bezirk Höfe, die Bildungslandschaft sich massiv gewandelt habe», wie es im Regierungsratsbeschluss zuhanden des Kantonsrats heisst. Der öffentlichen Volksschule stünden im Bezirk Höfe attraktive Angebote von privaten Schulen mit zum Teil bilingualen Angeboten gegenüber, welche über 20 Prozent der Schülerinnen und Schüler der Oberstufe anziehen. Die öffentliche Volksschule kämpfe im Vergleich mit den privaten Schulen nicht mehr mit gleich langen Spiessen.

Entgegen dem Antrag desRegierungsrats sprach sich der Kantonsrat im Herbst 2015 für die Einführung von Leistungsklassen aus, und in der Folge erhielt der Bezirk Höfe im Mai 2016 die Bewilligung zur Durchführung eines dreijährigen Schulversuchs. Dieser startete im Schuljahr 2016/2017 und endete imSchuljahr 2018/2019. Jetzt soll dieser neue Schultyp definitiv ins Schwyzer Bildungsangebot aufgenommen werden, indem die Bezirke als Träger der Oberstufe die Möglichkeit erhalten sollen, solche bilingualen Leistungsklassen einzuführen.

Auf Befürworterseite – vor allem aus dem Bezirk Höfe – möchte man auch Kindern diese Bildungsmöglichkeiten anbieten, deren Eltern sich nicht eine Privatschule leisten können. Zudem verweisen die Befürworter auf die Kann-Formulierung – die Bezirke können, müssen aber nicht.

Die Gegner, allen voran der Schwyzer Regierungsrat und der Erziehungsrat, wollen keinen «Sonderzug». Es gebe schon jetzt «genügend Möglichkeiten zur Differenzierung und Förderung von leistungsstarken Schülerinnen und Schülern». Leistungsklassen seien «weder pädagogisch noch erziehungswissenschaftlich begründbar».

Stefan Grüter, Redaktion March24 und Höfe24
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