von Lars Morger
Anfang Mai waren bei einer internen Inspektion Listerien in Produkten der Käserei Vogel in Steinerberg gefunden worden. In der Folge haben sich im Wallis vier Spitalpatienten mit Listerien infiziert – möglicherweise durch den Verzehr von Schwyzer Käse. Einer von ihnen starb. Für den betroffenen Käsermeister von Steinerberg hatte der Fall unmittelbare Folgen: Er wäre Ende Jahr in Pension gegangen, nach dem Bekanntwerden des Falls hat er sich entschieden, seine Pension vorzuziehen und den Betrieb zu schliessen.
Am 17. Juli hat der Kantonschemiker der Urkantone bei der Staatsanwaltschaft Innerschwyz eine Strafanzeige gegen den Käserei-Betreiber wegen Widerhandlung gegen das Lebensmittelgesetz eingereicht, wie die Innerschwyzer Staatsanwaltschaft in einer Medienmitteilung schreibt. Bereits im Mai hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit eine Warnung für Produkte aus der Schwyzer Käserei rausgegeben. Die Staatsanwaltschaft untersucht wegen Verdachts auf mehrfache fahrlässige Tötung, mehrfache fahrlässige Körperverletzung sowie Widerhandlung gegen das Lebensmittelgesetz.
34 Erkrankungen, 10 mit Todesfolge
Denn wie in der Strafanzeige ersichtlich ist, seien seit 2018 mittlerweile 34 Erkrankungen auf den im Vogel-Brie nachgewiesenen Listerien-Stamm zurückzuführen. Von diesen 34 Personen sind zehn an der Krankheit gestorben. Im Strafverfahren untersucht die Staatsanwaltschaft nun, ob der Käser für die Erkrankungen verantwortlich ist und ob er gegen das Lebensmittelgesetz verstossen hat. Für den beschuldigten Inhaber der Käserei Vogel Steinerberg gilt die Unschuldsvermutung.