von Victor Kälin
Eindeutig war das Urteil in der Region Einsiedeln zum Anschluss der Abwasserreinigungsanlagen Einsiedeln und Oberes Sihltal an eine Grossanlage in Freienbach: Der Bezirk Einsiedeln, die Gemeinden Unteriberg, Oberiberg und Alpthal sowie der Abwasserverband Oberes Sihltal sagten im Rahmen einer Vernehmlassung geschlossen Nein zu einem möglichen Zusammenschluss. Stattdessen will man die beiden eigenen Anlagen weiterhin in eigener Kompetenz betreiben und gegebenenfalls modernisieren.
Ist das Projekt politisch noch zu retten?
Was meint nun der Kanton zur ablehnenden Haltung einer ganzen Region? Schliesslich war es das Umweltdepartement, welches das Entwicklungskonzept Abwasserreinigung 2030 vor zehn Jahren angestossen hat – womit die Idee einer zentralen ARA in Freienbach für die Region Ybrig, Alpthal, Einsiedeln und Höfe geboren war.
Die Frage ans Umweltdepartement lautete, ob das Projekt politisch noch tragbar ist, wenn eine ganze Region diesem ablehnend gegenübersteht. Auch bleibt die Frage offen, ob der Kanton die Gemeinden zu den kantonsweit angestrebten Zusammenschlüssen zwingen kann. Und letztlich dürfte Gemeinden und Bezirke die zukünftige Subventionssprechung interessieren. Auch die ARA in Einsiedeln muss in den nächsten Jahren für einen hohen Millionenbetrag saniert und modernisiert werden.
Da Bund und Kanton gegen 95 Prozent der Kosten übernehmen, können die Subventionen unter Androhung einer Kürzung durchaus als Druckmittel verwendet werden.
Ausführlicher Bericht in der Ausgabe vom Donnerstag, 23. Juli.
Region
23.07.2020
ARA-Zusammenschluss soll «Win-Win-Situation ergeben»
Es fliesst noch einiges Wasser durch die ARA, bis die Frage eines Zusammenschlusses geklärt ist. (Bild Einsiedler Anzeiger)
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Einsiedler Anzeiger
Das Umweltdepartement nimmt die ablehnende Haltung der Region Einsiedeln zum ARA-Zusammenschluss zur Kenntnis. Es kündigt für den Herbst Gespräche mit allen Beteiligten an.