Home Region Sport Agenda Schweiz/Ausland Magazin
Magazin
15.01.2022
14.01.2022 15:26 Uhr

Das Unwort des Jahres lautet: «Pushback»

«Pushback» ist das Unwort 2021, gefolgt von «Sprachpolizei» und «Ermächtigungsgesetz».
«Pushback» ist das Unwort 2021, gefolgt von «Sprachpolizei» und «Ermächtigungsgesetz». Bild: pexels
Ein Team deutscher Sprachwissenschaftler hat am Mittwoch das Unwort des Jahres verkündet.

«Pushback» – dieser Ausdruck wurde am Mittwoch zum Unwort des Jahres 2021 gekürt. Gewählt wurde es aus einer Jury diverser Sprachwissenschaftler und -wissenschaftlerinnen.

Das «Unwort des Jahres» wurde 1991 von Horst Dieter Schlosser ins Leben gerufen. Bei der Aktion geht es darum, auf unmenschliche oder unangemessene Begriffe im alltäglichen Sprachgebrauch aufmerksam zu machen.

«Pushback» als Verharmlosung von Menschenrechts-Verstoss

Der Begriff «Pushback» stammt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt so viel wie «zurückdrängen, zurückschieben». Verwendet wurde er 2021 von Menschen in der Politik, Journalistinnen und Journalisten und diversen Organisationen im Zusammenhang mit der Einwanderung von Flüchtenden über die europäischen Grenzen.

In der Medienmitteilung erklärt die Jury, dass «Pushback» die Praxis von Europas Grenztruppen bezeichnet – diese weisen Flüchtende an der Grenze zurück und verhindern so den Grenzübertritt. «Der Einsatz des Fremdwortes trägt zur Verschleierung des Verstosses gegen die Menschenrechte und das Grundrecht auf Asyl bei», kritisiert die Jury den Begriff.

«Sprachpolizei» als irreführender Ausdruck auf Platz 2

Das Unwort mittels Einsendungen vorgeschlagen. Laut Angaben habe die Jury davon 1308 erhalten. 454 verschiedene Ausdrücke seien vorgeschlagen worden, von denen knapp 45 den Unwort-Kriterien entsprochen hatten.

Auf Platz 2 wählte die Jury den Ausdruck «Sprachpolizei». Eingesetzt wird der Begriff zur Abwertung von Personen, die sich für einen «angemessenen, gerechteren und nicht-diskriminierenden» Sprachgebrauch einsetzen. Die Jury bewertet den Ausdruck «Sprachpolizei» als irreführend.

Auf Platz drei kamen Vergleiche mit dem Nationalsozialismus – so Begriffe wie «Impfnazi» oder «Ermächtigungsgesetz» anstatt Infektionsschutzgesetz.

Die Unwörter der vergangenen zwei Jahre

2020: Rückführungspatentschaften und Corona-Diktatur

2019: Klimahysterie, Umvolkung, Ethikmauer

Mehr Infos hier.

Redaktion March24 & Höfe24
Demnächst