Eine Klimakoalition aus fünf Mitte-links-Parteien forderte ursprünglich, dass die Stadt Zürich das Klimaziel "netto Null" bereits 2030 erreichen soll.
Die Spezialkommission Gesundheits- und Umweltdepartement (SK GUD) hat sich nun dafür ausgesprochen, dass die Neugestaltung des Verkehrs, der Heizungsersatz, ein massives Solarprogramm und weitere Massnahmen bis 2035 erfolgen sollen.
Ausser SVP stehen alle hinter 2035
Auf diesen Termin für Massnahmen, welche die Stadt ergreifen kann, hat sich eine Klima-Allianz von SP, Grünen, GLP und AL in der Kommission geeinigt. Hinter dem Ziel 2035 steht auch die FDP, die sich in einer Mitteilung erleichtert zeigt, dass offenbar alle Mitte-Links-Parteien auf ihre ultimative und wiederholt vorgebrachte Forderung nach einem Netto-Null-Ziel bis 2030 verzichten.
Die SVP bleibt hingegen bei ihrer grundlegenden Ablehnung: Die Klimaziele würden in den nächsten 20 Jahren rund zwölf Milliarden Franken kosten, die Stadt sei lediglich für knapp 0,1 Promille des weltweiten CO2-Ausstosses verantwortlich.
Der Klimastreik Zürich zeigt sich in einer Mitteilung "entsetzt" und schreibt von einem "ungenügenden Stadtzürcher Klimaziel". Die 1,5-Grad-Grenze des Pariser Klimaabkommens werde mit dem Plan der SK GUD in weitere Ferne rücken. Von einem Skandal, schreibt der grüne Stadtratskandidat Dominik Waser in einer Mitteilung: Es sei verantwortungslos "das uns zur Verfügung stehende CO2-Budget massiv zu überschreiten".